Kükenalarm an der Dilsbachschule
Nach einigen Jahren war es mal wieder so weit: Ein Brutkasten von Herrn Jens Herbert, Mitglied des Geflügelzuchtvereins Spachbrücken, zog für eine Woche in der Dilsbachschule ein. Auch zu Zeiten, als seine Kinder noch die Dilsbachschule besuchten, ermöglichte Herr Herbert den Schulkindern mehrmals, das Schlüpfen von Küken aus nächster Nähe mitzuerleben.
Am 2.Mai kam dann der Kasten, zwei Tage später 19 vorgebrütete Eier; mit dem Beginn des Schlüpfens sei am Mittwoch, vielleicht sogar am Dienstag zu rechnen.
Wissen to go: Hühnereier brauchen bei 37,5 Grad im Schnitt 21 Tage bis zum Schlupf, man kann recht genau vorhersagen, wann es soweit sein könnte.
Die aufgeregten Kinder schauten täglich nach dem Rechten und tatsächlich: am Mittwoch Morgen konnten sie das erste Küken beim Kampf um die Freiheit direkt beobachten. Niklas wurde es getauft und kurz darauf seine „Schwester“ auf den Namen Hildegard.
Wissen to go: Das Geschlecht der Küken kann man sicher anhand des Kamms oder/und der Kloake bestimmen, aber erst nach einigen Wochen.
Danach ging es Schlag auf Schlag, eine „Taufe“ war kaum mehr möglich. Vor dem Brutkasten herrschte genauso reges Treiben wie im Inneren. Nicht nur die Kinder, auch alle Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter schauten täglich nach den niedlichen Flaumbällchen und den noch nassen, vom Schlupf abgekämpften Neulingen. Jedes Löchlein, jedes Piepen, jede Bewegung der Eier wurde bemerkt und kommentiert. Auch die wildesten Erst- (und Zweit- und Dritt- und Viert-)klässler standen ehrfürchtig, rücksichtsvoll, staunend und leise vor den neuen Erdenbewohnern. Besorgt wurde angeregt, den Kleinen zu helfen, wenn noch ein bisschen Eierschale am Füßchen hing, mit den Älteren wurde geschimpft, wenn sie über die Eier stiefelten oder nach ihren Geschwistern pickten. Am Donnerstag wurden die ältesten Küken abgeholt, schließlich mussten sie jetzt auch etwas zu essen bekommen.
Wissen to go: Die ersten beiden Tage leben Küken noch vom Dottersack, danach muss es dann feste Kost geben. Man kann die Hennen imitieren, indem mit dem Finger in die Körner gestippt wird und so die Kleinen animieren, es nachzumachen.
Bis Freitag waren aus den 19 Eiern 13 Küken geschlüpft, gelbe und schwarze, und der Kasten trat wieder seine Heimreise an. Jetzt dürfen sie in Ruhe wachsen und ihrem Hühnerleben nachgehen.
Die übrigen 6 Eier waren übrigens unbefruchtet.
Wissen to go: Nach ungefähr einer Woche kann man bei befruchteten Eiern mittels Durchleuchten (schieren) der Eier das Herz und die Blutäderchen erkennen. Bei dunklen Eierschalen ist es allerdings manchmal nicht eindeutig und die Eier werden im Zweifel im Brutkasten gelassen.
Ein kurzes Video unserer Küken nach ihrem Umzug in ihr neues Zuhause.
Die Dilsbachschule sagt herzlichen Dank für dieses einmalige Erlebnis!
Jutta Projahn